Es war ein kurioses Ende, das über 500 Footballfans in der Kirchdorfer In(n) Energie Arena im Spitzenspiel der 2. Liga miterleben konnten. Beim Spielstand von 6:28 für die Ingolstadt Dukes, aber Ballbesitz für die Kirchdorf Wildcats und noch zwei Minuten und eine Sekunde auf der Spieluhr, musste das Spiel wegen einem schweren Gewitter unterbrochen werden um nach über einer Stunde Wartezeit und immer noch heftig auftretenden Blitzen gänzlich abgebrochen zu werden. Nun gibt es laut Verband zwei Möglichkeiten: Das Spiel zu wiederholen oder es zu neutralisieren, das heißt es gänzlich aus der Wertung zu nehmen. „Für uns kann es nur eine Wiederholung geben, da dieses Spiel zu wichtig ist, um es als neutral werten zu lassen, auch wenn wir zum Zeitpunkt des Abbruchs als Verlierer dagestanden wären“, ist die Meinung des Präsidenten der Wildcats, Hans-Peter Klein. Die endgültige Entscheidung wird wohl in der nächsten Woche getroffen.
Bis zum Abbruch hatten allerdings an diesem heißen Sommernachmittag die Ingolstädter klar die Nase vorne. Zu Beginn sah es noch so aus, als würde es eine knappe Sache werden, doch die Dukes konnten mit ihrem starken Quarterback Rick Webster und dessen Lieblingsreceiver Richard Samuel und Runningback Jerome Morris Meter um Meter Raum gut machen und erzielten im ersten Quarter die Führung zum 0:6. Die Offense der Wildcats tat sich lange schwer und Quarterback Brady Huber musste fast jedes Play unter starken Druck ausführen, was letztlich zu vielen Turnovers führte. Denn Ingolstadt hatte es geschafft Alex Gillett komplett aus dem Spiel zu nehmen und immer mit zwei Mann zu doppeln. Die freien Räume konnten jedoch nicht genutzt werden, da Huber zu wenig Zeit blieb die Bälle zu verteilen. So stand es zur Pause bereits 20:0 für die Dukes, denn die Wildcats Defense mit Johannes Mühlthaler, Benedikt Probstmeier, Marcel Lindner und Stefan Amstler schaffte es nicht Webster und Co. zu stoppen, die letzten Zentimeter zum Tackle fehlten einfach. In Hälfte zwei lief es dann besser für die Hausherren. Viele Läufe über Alex Braunsperger und Jakob Mühlthaler sorgten für Entlastung, bis ein Pass von Huber auf Braunsperger abgefangen und in die Endzone getragen wurde zum 28:0 für Ingolstadt. Doch die Wildcats gaben nicht auf. Die Defense ließ keinen Touchdown mehr zu und durch viele Fouls der Dukes kamen die Wildcats weiter nach vorne. Jakob Mühlthaler brach dann den Bann und erzielte mit einem 20-Yard-Run den Anschluss. Die Two-Point-Conversion blieb Brady Huber jedoch verwehrt. Zu diesem Zeitpunkt war Alex Gillett schon verletzt aus dem Spiel. Klaus Fischer fing eine Serie von Pässen und die Umstellung in der Offense machte sich bemerkbar. Bis zu den letzten zwei Minuten. Die Wildcats hatten den Ball an der eigenen 45-Yard-Linie, als die ersten Blitze am Himmel über Kirchdorf zuckten und die Schiedsrichter sofort das Spiel abbrachen und alle Spieler vom Feld in die Kabinen schickten. Kurz darauf ging ein heftiges Gewitter über dem Stadion nieder, das sich auch nicht mehr verzog. „Die Sicherheit der Spieler und Zuschauer stand hier an erster Stelle und als der Sturm losging und die ersten Bauzäune und Werbebanner flogen, war jedem klar, dass dies die richtige Entscheidung war“, bestätigte Präsident Klein die Entscheidung der Refs.
Am kommenden Sonntag müssen die Wildcats nun zu den wieder erstarkten Franken Knights nach Rothenburg und bis dahin wird auch eine Entscheidung in der Causa Wildcats/Dukes getroffen sein.